Antifa-Demo: Leipzig ist "Linx"
Kaum setzt sich die Demospitze mit dem blauen "Wir sind alle Linx"-Transparent in Bewegung, geht im Block der Autonomen der erste Rauchtopf an. Der riesige schwarze Block hat zwar kaum Transparente, aber dominiert das Bild der Demonstration. Auf einem Hochtranspi steht "Autonomen Antifaschismus verteidigen".
Insgesamt sind am 18. September rund 5.000 Menschen zur bundesweiten Demonstration nach Leipzig gekommen. Sie wollen klar machen: "Wir sind alle Linx". Die Demonstrant:innen solidarisieren sich mit Lina E. und den anderen Angeklagten der "Antifa Ost". "Antifaschismus ist legitim und notwendig" steht auf einem Transparent. „Da Behörden, wie der Verfassungsschutz und die Polizei mit Ermittlungspannen und Skandalen um Verstrickungen in die rechte Szene glänzen, muss Antifaschismus unabhängig und selbst organisiert werden“, erklärt Ada Hummel, Pressesprecherin des Demo-Bündnisses. "Als Demobündnis sind wir weiterhin solidarisch mit allen, die sich für konsequenten Antifaschismus einsetzen“, so Ada Hummel
Auf der gesamten Route werden Bengalos und Rauchtöpfe gezündet. Die Polizei ist zwar mit einem Großaufgebot vor Ort, aber hält sich zunächst zurück. Aus sicherer Distanz und aus der Luft beobachtet und filmt sie das Demogeschehen. Laut Medienberichten zieht sie zunächst ein postives Zwischenfazit. "Wir haben ein bisschen Pyro, ein bisschen Rauch. Alles friedlich bisher, so kann es bleiben", sagte ein Sprecher der Leipziger Polizei gegenüber dem Tagesspiegel.
Nach der Zwischenkundgebung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz fingen einige Aktivist:innen an, die Polizeiwache mit Farbbomben, Flaschen und Steinen zu bewerfen. Auch alle Bankfilialen auf der Route wurden mit Steinen und Flaschen attackiert. Die Demonstration endete planmäßig am Connewitzer Kreuz. Schon kurz vor dem Ende wurden am Rande der Demonstration Polizist:innen mit Pyrotechnik und Steinen angegriffen. Nach Abschluss der Demo bauten ehemalige Demoteilnehmer:innen Barrikaden und griffen die Polizei an. Diese konnte die Lage mit Wasserwerfer und Einsatzkräften nach einiger Zeit unter Kontrollen bringen. Es gab einige Festnahmen.
Neben den Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Polizei sorgte auch ein Transparent im Nachheinein für Aufregung in den Medien. Aktivist:innen hatten ein Transparent dabei, das auf den Mord am Chef der Soko "LinX" anspielte. Das Aktionsbündis distanzierte sich und schrieb auf Twitter : "Das Transparent war nicht vom Demokonsens gedeckt und hätte entfernt werden müssen!" Aktivist:innen argumentieren damit, dass es zusammen mit anderen sarkastischen Transparenten gezeigt wurde.